Receptal® 0,004 mg/ml

Injektionslösung für Rinder, Pferde, Schweine und Kaninchen – Buserelinacetat

Wirkstoff(e) und sonstige Bestandteile

1 ml Injektionslösung enthält: 


Wirkstoff:
Buserelinacetat     0,0042 mg
(entsprechend Buserelin 0,004 mg)

Sonstige Bestandteile:
Benzylalkohol    20,00 mg

Anwendungsgebiet(e)

Ovariell bedingte Fruchtbarkeitsstörungen, Ovulationsinduktion und Verbesserung der Fruchtbarkeitsrate.
Die Behandlung mit einem GnRH-Analogon hat lediglich symptomatischen Charakter, der Fruchtbarkeitsstörung zugrunde liegende Ursachen werden durch sie nicht beseitigt.

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Präparates.

Nebenwirkungen

Keine bekannt.


Falls Sie eine Nebenwirkung bei Ihrem Tier/Ihren Tieren feststellen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt ist, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Zieltierart(en)

Rind, Pferd, Schwein, Kaninchen

Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung

Die Dosierung beträgt beim Rind 10 – 20 µg Buserelin, bei der Stute 20 – 40 µg Buserelin, beim Schwein 10 µg Buserelin und beim Kaninchen 0,8 µg Buserelin pro Tier.
Receptal® wird vorzugsweise intramuskulär injiziert; die intravenöse oder subkutane Injektion ist ebenfalls möglich. Das Präparat ist einmalig anzuwenden. Zur Behandlung der Azyklie bei Stuten ist eine zweimalige Injektion im Abstand von 24 Stunden erforderlich.

Rind
Injektionsvolumen Receptal® je Tier
Ovariell bedingte Fruchtbarkeitsstörungen, insbesondere

– Follikelzysten mit und ohne Erscheinungen der Nymphomanie
5 ml
– Azyklie und Anoestrie
5 ml
– verzögerter Follikelsprung
2,5 ml
– Follikelatresie
2,5 ml
Verbesserung der Konzeptionsrate im Rahmen der künstlichen Besamung,
auch nach Brunstsynchronisation
2,5 ml
Prophylaxe von Fruchtbarkeitsstörungen durch frühzeitige
Zyklusinduktion post partum
5 ml

Weitere Hinweise:
Bei der Behandlung von Follikelzysten ist ein Abdrücken der Zysten nicht erforderlich. Innerhalb von ca. 8 Tagen nach der Verabreichung von Receptal® ist im Allgemeinen ein Gelbkörper deutlich feststellbar. Daneben kann es zur Luteinisierung oder Obliteration der Zysten kommen.
Der Behandlungserfolg sollte nach 10 – 14 Tagen überprüft werden. Sofern kein Gelbkörper nachweisbar ist oder eine Neubildung von Zysten festgestellt wird, ist die Behandlung zu wiederholen.
Die Besamung oder Belegung kann bei der ersten Brunst vorgenommen werden, die im Durchschnitt 20 Tage nach der Behandlung auftritt. Hierbei empfiehlt sich zur Konzeptionsverbesserung eine Nachbehandlung mit 2,5 ml Injektionslösung.
Azyklie: 10 – 12 Tage nach der Behandlung sollte eine Kontrolluntersuchung erfolgen, wenn bis dahin keine Brunst eingetreten ist. Die Behandlung ist zu wiederholen, wenn an den Ovarien keine Funktionsgebilde feststellbar sind. Wird ein zwischenzeitlich entstandener Gelbkörper diagnostiziert, so können luteolytische Prostaglandine zur Brunstinduktion angewendet werden. Andernfalls sollte der Eintritt der natürlichen Brunst nach maximal 10 – 14 Tagen abgewartet werden.
Wird bei Rindern mit fehlender äußerer Brunst ein Gelbkörper festgestellt, so ist die Anwendung des Präparates zu diesem Zeitpunkt nicht zu empfehlen. Der verzögerte Follikelsprung und die Follikelatresie können zum Zeitpunkt der Besamung bzw. Belegung oder bis zu 6 Stunden davor behandelt werden; eine Ovulation wird im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden nach Behandlung ausgelöst.
Die Verbesserung der Konzeptionsrate ist durch eine genauere zeitliche Fixierung der Ovulation zu erwarten. Hierzu wird das Präparat ebenfalls zum Zeitpunkt der Besamung oder bis zu 6 Stunden davor angewendet.
Eine Verbesserung der Konzeptionsrate wird bei einmaliger Verabreichung (5 ml) am 11. oder 12. Tag nach der Besamung durch Verhindern einer Luteolyse mit folgendem Embryonaltot erreicht.
Wird Receptal® im Zuge einer Besamung nach Brunstsynchronisation verabreicht, können bessere Konzeptionsraten erwartet werden.
Zur Prophylaxe von Fertilitätsstörungen wird Receptal® zwischen 10. und 14. Tag post partum verabreicht. Die Behandlung bringt eine deutliche Reduktion von Fertilitätsstörungen ovariellen Ursprungs, steigert die Konzeptionsrate und ist speziell angezeigt bei Kühen mit Nachgeburtsverhalten und in Herden mit zunehmendem Problem mit Ovarialzysten. Ungeachtet des prophylaktischen Einsatzes von Receptal® ist die therapeutische Behandlung bei bestehender Endometritis natürlich notwendig.

Stute
Injektionsvolumen Receptal® je Tier
Zystische Veränderungen der Eierstöcke

mit und ohne Lang- oder Dauerrosse
10 ml
Azyklie
2 x 5 ml im Abstand von 24 Stunden
Ovulationsinduktion

zur besseren zeitlichen Fixierung von Ovulation und Bedeckung,

zur Verbesserung der Konzeptionsrate bei Lang- und Dauerrosse
10 ml

Weitere Hinweise:Bei zystischer Veränderung der Eierstöcke ist im Allgemeinen eine einmalige Behandlung ausreichend. Sofern nach 10 – 14 Tagen kein Behandlungserfolg, d. h. Rückbildung der Blasen, Nachlassen von Lang- oder Dauerrosse, festgestellt werden kann, ist die Behandlung zu wiederholen.
Azyklie: Bei Stuten, die innerhalb von 10 Tagen noch nicht in Rosse gekommen sind, sollte das Präparat am 11. und 12. Tag nach Erstbehandlung erneut angewendet werden.
Bei brunstlosen Stuten muss an das Vorhandensein eines Gelbkörpers gedacht werden, der klinisch nicht sicher zu diagnostizieren ist. In derartigen Fällen sind luteolytische Prostaglandine zu verabreichen.
Zur Ovulationsinduktion ist die Injektionslösung möglichst kurz vor dem zu erwartenden Ovulationszeitpunkt zu verabreichen, d.h., bei kurzrossenden Stuten am 2. oder 3. Tag, bei langrossenden Stuten am 7. oder 8. Tag der Rosse. Die Anwendung zu Beginn der Rosse hat keine Erfolgsaussichten.
Die Ovulation erfolgt in den meisten Fällen innerhalb von 24 – 36 Stunden nach der Behandlung. Sofern die Stute innerhalb dieser Zeitspanne nicht ovuliert hat, sollte die Injektion wiederholt werden.

Schwein                                                                          Injektionsvolumen Receptal® je Tier

Ovulationsinduktion                                                                                                            2,5 ml

Weitere Hinweise:

Zur Erzielung einer optimalen Wirkung sollte Receptal 104-120 Stunden nach Ende der Brunstsynchronisation verabreicht werden.

Kaninchen                                                                       Injektionsvolumen Receptal® je Tier

Verbesserung der Konzeptionsrate                                                                                      0,2 ml

Ovulationsinduktion bei post partum Besamung                                                                    0,2 ml

Weitere Hinweise:Zur Verbesserung der Konzeptionsrate wird das Präparat zum Zeitpunkt der Besamung oder Bedeckung injiziert.
Im Rahmen der Post-partum-Besamung (am besten nach Geburtsauslösung durch Oxytocin am 31. Trächtigkeitstag) kann die Injektionslösung bereits 24 Stunden nach der Geburt verabreicht werden. Die Besamung erfolgt unmittelbar danach.

Hinweise für die richtige Anwendung

Siehe unter Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung.

Wartezeit

Null Tage.

Besondere Lagerungshinweise

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Nicht über 25 °C lagern. Vor Licht schützen.
Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Im Umkarton lagern. Vor Frost schützen.

Besondere Warnhinweise

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Aufgrund der möglichen Wirkung auf  Reproduktionsfunktionen sollten Frauen im gebärfähigen Alter das Tierarzneimittel mit Vorsicht anwenden. Schwangere Frauen sollten das Tierarzneimittel nicht handhaben.
Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte mit Sorgfalt erfolgen, um eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden. Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Augen- und Hautkontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Bei versehentlichem Kontakt mit den Augen, gründlich mit Wasser spülen.
Sollte die Haut mit dem Tierarzneimittel in Kontakt kommen, die betroffene Stelle unverzüglich mit Seife und Wasser abwaschen.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Die Anwendung ist vor oder zum Zeitpunkt der Belegung/Besamung bei laktierenden oder nicht laktierenden Tieren vorgesehen. Die sichere Anwendung während späterer Phasen der Trächtigkeit wurde nicht nachgewiesen.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Synergistische Wirkung tritt bei kombinierter Anwendung mit FSH insbesondere bei gestörtem Puerperalverlauf auf.
Die gleichzeitige Anwendung von humanem oder equinem Choriongonadotropin kann zu ovariellen Überreaktionen führen.

Inkompatibilitäten
Reste von Alkohol und Desinfektionsmitteln beeinflussen die Wirksamkeit von Buserelin.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich

Abgelaufene oder nicht vollständig entleerte Packungen sind als gefährlicher Abfall zu behandeln und gemäß den geltenden Vorschriften einer unschädlichen Beseitigung zuzuführen. Leere Packungen sind mit dem Hausmüll zu entsorgen.

Genehmigungsdatum der Packungsbeilage

Dezember 2016

Weitere Angaben

Durchstechflasche aus Glas zu 2,5 ml, 5 ml, 10 ml und 50 ml

Z. Nr.: 16.887

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.